Die Entstehung des Schießsports
(Abschrift der handschriftlichen Aufzeichnung von Hermann Schülting)
 
Nach Ende des 2. Weltkriegs im Mai 1945 wurde der Besitz von Waffen und Munition durch die Siegermächte für Deutschland verboten. Die Schützenfeste, die während der Kriegsjahre nicht stattfanden, wurden ab 1947 wieder nach den gegebenen Möglichkeiten eingeführt. Da es keine Waffen gab, wurde der König durch Werfen auf Dosen ermittelt. In den folgenden Jahren war hierfür auch schon eine Armbrust gebastelt worden. Auch fand sich manchmal ein altes Luftgewehr, soweit es hierfür brauchbar war.
1949-50 durften die Jäger wieder zu Jagd gehen. Die Waffen hierfür konnten für einen Tag von den Siegermächten geliehen werden. Dazu gab es fünf Patronen, vorausgesetzt es konnte eine gültige Jagdberechtigung vorgelegt werden. Die Abgabe hierfür war beim englischen Kommandant in Lingen.
1951 waren dann die ersten Waffen wieder käuflich für Personen, die einen Waffenbesitzschein erhalten hatten. Bald waren dann auch wieder Luftgewehre für Jedermann käuflich. Jetzt kam auch mehr Leben in die Schützenvereine. Nun wurden Preisschießen angeboten und durchgeführt. Der Kassenbestand war in den Schützenvereinen mehr als gering und konnte somit verbessert werden. Das Ganze verlief auf Gegenseitigkeit. Daraus wurden Bekanntschaften unter den Schützen der Vereine. So bildeten sich bald Schießgruppen, die dann zum gegenseitigen Clubkampf antraten. Als dann Pokale auf den Markt kamen, wurden diese bei Mannschaftskämpfen als Siegertrophäen ausgesetzt. Jetzt wurde der Schießsport sehr aktiv. Immer mehr Schützenvereine beteiligten sich hierbei mit ihrer Schießgruppe. Einladungen zu Pokalwettkämpfen kamen dann auch aus dem Raum Rheine, Neuenkirchen, Freren, Lingen sowie aus der Grafschaft Bentheim. Hierbei wurde auch ein Gegenbesuch zugesichert. Auch die Schützen aus Losser NL waren 1960-61 dabei.